Illustration und Sprecher Deutsch: Martin Baltscheit
Übersetzer Englisch: Jan Bruder
Sprecherin Englisch: Karen Hubeny
© Mulingula e.V., lizensiert unter CC BY-NC-ND 4.0
mit freundlicher Genehmigung der ARAG
Geschichten vom Grundgesetz
von Martin Baltscheit
Stories about the German Constitution
by Martin Baltscheit
HIER IST DEIN PLATZ!
Es gibt viele Plätze in unserem Leben. Der allerbeste Platz ist der Arm eines Menschen, der dich liebt. Ein anderer vielleicht der Spielplatz gleich bei dir um die Ecke.
Spielplätze sind Orte für Kinder, Eltern und andere Lebewesen.
THIS IS YOUR PLACE!
There are many places in our lives. The very best place is in the arms of someone who loves you. Another might be the playground right around the corner.
Playgrounds are places for children, parents, and other living creatures.
Hier - wie überall in unserem Land - müssen wir miteinander auskommen, auch wenn wir uns nicht kennen und oft sehr unterschiedlich sind. Dabei helfen uns Gesetze. In Deutschland ist es ein besonders schönes Gesetz aus dem Jahr 1949: das Grundgesetz. Von diesem Gesetz und seinen Artikeln will ich dir in diesem Buch erzählen. Mit Geschichten, Gedichten und Bildern vom allerbesten Spielplatz der Welt.
Herzlich
Martin Baltscheit
Here, just like everywhere else in our country, we need to get along, even if we don’t know each other and are often very different. Laws help us do that.
In Germany, there’s a particularly wonderful law from 1949: The German Constitution. In this book, I want to tell you about this law and its articles. With stories, poems, and pictures from the very best playground in the whole wide world.
Warm regards,
Martin Baltscheit
ARTIKEL 1
[Die Würde des Menschen ist unantastbar.]
Das namenlose Mädchen
Es ist schon ein paar Jahre her, da stand ein Mädchen im Sandkasten. Mitten am Tag kam es unter dem Holunderbusch hervor.
Die schwarzen Haare bedeckten ihren Körper wie ein Kleid.
ARTICLE 1
[Human dignity is inviolable.]
The Nameless Girl
A few years ago, there was a girl standing in the sandpit. She emerged from under the elderberry bush in the middle of the day.
Her black hair covered her body like a dress.
Barfüßig und schmutzig war sie, rührte sich nicht, sprach kein Wort und nur ihre Augen glitzerten im Sonnenlicht.
Eines der Kinder fragte nach ihrem Namen, aber das Mädchen hatte keinen.
Sie fragten nach ihrem Zuhause, aber das Mädchen hatte keines.
Sie fragten nach Eltern, Geschwistern und Freunden, aber sie hatte keine.
Da wollten die Erwachsenen etwas von ihrer Vergangenheit wissen – aber das Mädchen konnte sich nicht erinnern. Und die Menschen auf dem Spielplatz machten sich Sorgen.
She was barefoot and dirty, didn't move, didn't say a word, and only her eyes sparkled in the sunlight.
One of the children asked for her name, but the girl had none.
They asked about her home, but the girl had none.
They asked about parents, siblings, and friends, but she had none.
Then the adults wanted to know about her past – but the girl couldn’t remember. And the people in the playground began to worry.
Was sollten sie anfangen mit einer,
die nichts hatte und nichts wusste – nicht einmal, woher sie kam?
Die einen sagten: „Kommt, wir schicken sie zurück“, und die anderen fragten: „Wohin denn?!“
Jemand Drittes meinte, man solle sie einfach stehen lassen und die meisten schwiegen.
Das Schweigen brachte die Menschen auf eine Idee. Vielleicht musste man gar nichts sagen, sondern etwas tun.
So handelten die Menschen, wie sie selbst gern behandelt worden wären, wenn sie aus einem Holunderbusch getreten wären, so ohne alles.
What should they do with someone who had nothing, knew nothing – not even where she came from?
Some said, "Come on, let's send her back," and the others asked, “But where to?!”
A third person suggested they should just leave her there, and most people stayed silent.
The silence made room for an idea. Maybe nothing needed to be said—just something done!
So, the people did what they themselves would have liked to experience if they had stepped out from an elderberry bush, with nothing at all.
Zuerst ließen sie dem Kind ein Bad ein, wuschen ihm die Haare, trockneten es ab und schnitten die Spitzen.
Sie gaben dem Mädchen ein Kleid, zwei Kleider, Schuhe und Strümpfe. Dann suchten sie ihr einen Namen aus und wurde Elena krank, gingen sie mit ihr zum Arzt.
Das Mädchen bekam ein Zuhause.
Man kochte ihr Essen und zeigte ihr, wie eine Popcornmaschine funktioniert.
Elena hatte ein eigenes Zimmer mit Spielzeug und ein weiches Bett.
First, they gave the child a bath, washed her hair, dried it, and trimmed the ends.
They gave the girl a dress, two dresses, shoes, and socks. Then they chose a name for her, and when Elena got sick, they took her to the doctor.
The girl got a home.
They cooked food for her and showed her how a popcorn machine works.
Elena had her own room with toys and a soft bed.
Man feierte ein Fest, als sie eine Familie gefunden hatte, bei der sie bleiben wollte, und nach den Sommerferien meldeten die Eltern sie in einer Schule an.
Dort lernte sie Lesen und Schreiben
und fand Freunde.
Anschließend ging sie in die Lehre und arbeitete in einem Beruf, der zu ihr passte.
They had a party when she found a family she wanted to stay with, and after the summer holidays, the parents enrolled her in a school.
There, she learned to read and write and made friends.
Afterwards, she became an apprentice and worked in a profession that suited her.
Sie wurde Konditorin, machte Törtchen und Kuchen und traf einen Menschen, der nicht nur ihre Törtchen und Kuchen über alles liebte, sondern auch Elena, und sie in den Armen hielt, wann immer sie wollte.
Bald bekamen sie Kinder, die später im Sandkasten unseres Spielplatzes einen ganz fabelhaften Sandkuchen verkauften.
She became a pastry chef, making tarts and cakes, and met someone who loved not just her tarts and cakes, but also Elena, and held her in his arms whenever she wanted.
Soon, they had children who later sold the most fabulous sand cakes in the sandpit of our playground.
Und als viele Jahre später – nach einer sternklaren Nacht – ein Junge mit wilden Haaren und zerrissenen Hosen unter dem Holunderbusch hervortrat, seinen Namen nicht kannte und keine Ahnung hatte, woher er gekommen war, da wussten Elena und ihre Familie sofort, was zu tun war ...
And many years later, after a starry night, when a boy with wild hair and torn trousers emerged from under the elderberry bush, not knowing his name or where he had come from, Elena and her family knew right away what to do …
Jemand ist heimatlos, namenlos, ohne Essen und Kleidung.
Und was machen wir?
Wir helfen!
Diese Hilfe ist im Grundgesetz festgeschrieben.
Von der Unantastbarkeit der Menschenwürde handelt der erste Artikel unseres Grundgesetzes und ist damit die Basis für alle anderen Artikel.
Someone is homeless, nameless, without food and clothing.
And what do we do?
We help!
This help is enshrined in the Constitution.
The first article of our Constitution is about the inviolability of our human dignity and is thus the foundation for all other articles.
So war es nicht immer.
Vor vielen Jahren haben in Deutschland die Nationalsozialisten mit Unterstützung vieler Landsleute einen Weltkrieg angezettelt.
Nachdem dieser Krieg – zum Glück für uns alle – vorbei war, haben sich Männer und Frauen in einem Parlamentarischen Rat Gedanken gemacht, wie eine solche Katastrophe in Zukunft verhindert werden kann.
Das Grundgesetz schafft die Voraussetzung für Freiheit und Gerechtigkeit.
Die Geschichte der namenlosen Kinder erzählt uns von guten Menschen in einem gerechten Land.
Wir danken den Verfassern
für dieses schöne Gesetz!
It wasn’t always this way.
Many years ago, in Germany, the National Socialists, with the support of many compatriots, started a world war.
After this war was over, luckily for us all, men and women in a Parliamentary Council thought about how to prevent such a disaster in the future.
The Constitution creates the foundation for freedom and justice.
The story of the nameless children tells us about good people in a just country.
We thank the authors for this beautiful law!
ARTIKEL 3
[Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.]
Chef auf dem Platz!
Einmal kam ein kleiner Hund auf den Platz. Hunde sind verboten auf Spielplätzen, sie kacken alles voll, bellen die ganze Zeit und verstehen die Spiele der Kinder nicht.
ARTICLE 3
[All people are equal before the law.]
Boss of the Playground!
One day, a little dog came to the playground. Dogs are not allowed on playgrounds; they poop everywhere, bark all the time, and don’t understand the children's games.
Die Kinder haben sich hinter ihren Mamas und Papas versteckt und keiner hat sich getraut, den Hund zu streicheln.
Sie dachten: „Wer so bellt, der platzt bald wie ein Ballon“, und der Hund hat gedacht: „Na, schau mal an, die haben Angst vor mir. Jetzt bin ich der Chef auf dem Platz.“
The children hid behind their mums and dads, and no one dared to stroke the dog.
They thought, anyone who barks like that is going to pop like a balloon. And the dog thought: “Well, look at that, they're afraid of me. Now I'm the boss of the playground.”
Aber nicht lange. Da kam ein riesiger Vogel mit spitzem Schnabel, der wollte im Sandkasten ein Nest bauen.
Der Hund hat gebellt und der Vogel hat ihm in die Nase gezwickt.
Da versteckte sich auch der Hund hinter den Kindern und ihren Mamas und Papas.
Jetzt war der Vogel der Chef auf dem Platz und alle hatten Angst vor ihm.
But not for long. Then a giant bird with a pointy beak came along, wanting to build a nest in the sandpit.
The dog barked, and the bird nipped him on the nose.
Then the dog also hid behind the children and their mums and dads.
Now the bird was the boss of the playground, and everyone was afraid of it.
Aber nicht lange. Da kam ein Krokodil, lang wie ein Omnibus, und wollte im Schatten der Bäume schlafen.
Es breitete sich aus und legte seinen Kopf mit 52 Zähnen gleich unter die Rutsche.
Da stellte sich auch der Vogel hinter den Hund, die Kinder, ihre Mamas und Papas und niemand traute sich etwas zu sagen.
Jetzt war das Krokodil Chef auf dem Platz und schloss die müden Augen.
But not for long. Then a crocodile, as long as a bus, came along, wanting to sleep in the shade of the trees.
It stretched out and placed its head with 52 teeth right under the slide.
Then the bird also stood behind the dog, the children, their mums and dads, and no one dared to say anything.
Now the crocodile was the boss of the playground, and it closed its tired eyes.
Die Sonne ging unter.
Der Mond ging auf.
Die Kinder hatten Hunger und die Eltern verteilten ihre letzten Kekse.
Auch der Hund und der Vogel
bekamen etwas ab.
Der Mond ging unter. Die Sonne ging auf.
Das Krokodil schlief noch immer und niemand bewegte sich auch nur einen Zentimeter,
als eine kleine Polizistin um die Ecke kam.
The sun went down.
The moon came up.
The children were hungry, and the parents shared out their last biscuits.
The dog and the bird got some too.
The moon went down. The sun came up.
The crocodile was still asleep, and no one moved even a centimetre when a little police officer came around the corner.
Sie sah die frierenden Kinder und ihre Mamas und Papas, entdeckte den Hund, den Vogel und das Krokodil.
„Was macht ihr denn hier?“, fragte sie und meinte den Hund, den Vogel und das Krokodil. „Der Spielplatz ist für wilde Tiere verboten!“
Da öffnete das Krokodil sein riesiges Maul und gähnte lässig: „Ich bin das Krokodil und habe 52 spitze Zähne!“, sagte es.
Und der Vogel sagte: „Und ich bin der riesige Vogel und habe einen spitzen Schnabel!“
Und der Hund sagte: „Und ich bin der kleine Hund und kacke hier alles voll!“
She saw the shivering children and their mums and dads, discovered the dog, the bird, and the crocodile.
What are you doing here? she asked, meaning the dog, the bird, and the crocodile. “Wild animals are not allowed in the playground!”
Then the crocodile opened its huge mouth and yawned casually: "I am the crocodile, and I have 52 sharp teeth!" it said.
And the bird said, “And I am the giant bird with a pointy beak!”
And the dog said, “And I am the little dog who poops everywhere!”
Da lächelte die Polizistin, nahm die Handschellen von ihrer Gürteltasche und sagte: „Und ich bin die kleine Polizistin und sorge für Recht und Ordnung.“
Dann benutzte sie die Handschellen und führte sie ab. Alle drei.
Then the police officer smiled, took the handcuffs from her belt bag, and said, "And I am the little police officer, and I keep law and order."
Then she handcuffed them and led them away. All three.
Endlich verließen die Kinder mit ihren Mamas und Papas den Spielplatz und gingen frühstücken oder auf die Toilette und mancher legte sich nach der langen Nacht auch noch zwei Stündchen aufs Ohr.
Am Nachmittag aber kehrten sie alle zurück auf den Spielplatz, den allerbesten der Welt, und hatten keine Angst mehr.
Finally, the children left the playground with their mums and dads, went to have breakfast or go to the toilet, and some even took a two-hour nap after the long night.
In the afternoon, though, they all returned to the playground, the best in the world, and were no longer afraid.
Diese Geschichte erzählt von der wichtigsten Voraussetzung für Gerechtigkeit. Größe, Frechheit, Kraft, Geld oder Herkunft spielen keine Rolle.
Egal wie mächtig oder gefährlich ein Bösewicht ist, unser Gesetz und alle, die es vertreten, sind mächtiger!
Wir haben eine Polizei, die uns gerne hilft.
Das macht doch ein gutes Gefühl.
This story tells of the most important prerequisite for justice. Size, impudence, strength, money, or origin do not matter.
No matter how powerful or dangerous a bully is, our law, and all who uphold it, are more powerful!
We have a police force that is happy to help us.
That gives us a good feeling.
ARTIKEL 4
[Jeder Mensch hat das Recht, seine Religion oder seine Weltanschauung selbst zu wählen.]
Die Sonnenwahrheit
Es saßen drei Spatzen im Baum.
Rund und satt. Die Kinder hatten sie mit Brot und süßen Worten gefüttert.
ARTICLE 4
[Every human has the right to choose their own religion or worldview.]
The Sun Truth
Three sparrows sat in a tree.
Round and full. The children had fed them with bread and sweet words.
Und wer satt ist, hat Zeit sich Gedanken zu machen; zum Beispiel über die wunderlichen Dinge des Lebens.
„Was macht eigentlich die Sonne den ganzen Tag im Himmel?“, fragte einer der Spatzen und ein anderer antwortete: „Sie spaziert herum, sieht auf uns herab und hat uns lieb.“ Da waren die Spatzen zufrieden.
And when you’re full, you have time to think; for example, about the curious things in life.
"What does the sun actually do all day in the sky?" asked one of the sparrows, and another answered:
“It strolls around, looks down on us, and loves us.” Then the sparrows were satisfied.
Das hörten die Kinder und fragten: „Aber wo kommt die Sonne eigentlich her?“
Und der Mann, der auf dem Spielplatz die Abfalleimer auf seltene Schätze untersuchte und gerne Geschichten erzählte, wusste es: „Sie kommt aus einer Lampenfabrik am Rande der Stadt, ist die größte Glühbirne der Welt und wenn ihr nicht brav seid, geht sie aus.
Und das ist ja auch gar nicht schlimm, weil dann der Mond, die zweitgrößte Glühbirne der Welt, am Himmel leuchtet.“
When the children heard this, they asked, "But where does the sun actually come from?"
And the man who was searching the rubbish bins in the playground for rare treasures and loved to tell stories knew the answer: “It comes from a lamp factory on the edge of town, it's the biggest lightbulb in the world, and if you’re not good, it will go out.
And that’s not bad at all because then the moon, the second-biggest lightbulb in the world, lights up the sky."
Das hörte eine Dame, die ihren Enkel auf der Schaukel durch unsichtbare Wolken fliegen ließ und dachte: „Aber die Sonne ist doch 100-mal größer als die Erde und ein Stern. In ihrem Innern verschmilzt Wasserstoff zu Helium. Dabei werden ungeheure Mengen Energie frei, unser Licht, das weiß doch jedes Kind.“
A lady who was pushing her grandson on the swing through invisible clouds heard this and thought: "But the sun is 100 times bigger than the Earth and is a star. Inside it, hydrogen fuses into helium. This releases enormous amounts of energy—our light. Every child knows that."
Das hörten die Kiesel im Bach hinter den Büschen und dachten: „Na, so ein Unsinn! Sonnen sind Steine aus Gold und wer von ihrem Licht berührt wird, lebt eine Ewigkeit und drei Tage lang.“
Die Kellerassel unter den faulen Blättern wusste es besser: „Die Sonne, liebe Leute, die schuf der graue Asselgott, zusammen mit Dunkelheit, feuchtem Schmutz und jeder Menge krasser Verstecke und das alles in nur einer Nacht!“
The pebbles in the stream behind the bushes heard this and thought: “What nonsense! Suns are stones of gold, and whoever is touched by their light lives for an eternity and three days.”
The woodlouse under the rotting leaves knew better: "The sun, dear folks, was created by the grey woodlouse god, along with darkness, damp dirt, and plenty of cool hiding places—all in just one night!"
„Ja, ja“, brummte der Mond, „manch einer leidet an Fantasie. Dabei ist es doch ganz anders: Meine Großmutter hat das Universum erschaffen. Beim Saubermachen ist ihr eine Karaffe mit Murmeln aus dem Regal gefallen. BÄNG! Und alle Murmeln haben sich auf dem schwarzen Wohnzimmerteppich verteilt. Jetzt sind es Sterne, Planeten und ein allerschönster Kerl dazu: Ich!“
Das hörte die Sonne, lächelte still und legte sich schlafen; denn das ist, was Sonnen tun, wenn sie den ganzen Tag im Himmel spazieren gegangen sind.
Yeah, yeah, grumbled the moon, "some people suffer from too much imagination. But it's actually quite different: My grandmother created the universe. While cleaning, she knocked a jug of marbles off the shelf.
BANG! And all the marbles scattered across the black living room carpet. Now they are stars, planets, and one most handsome fellow: Me!"
The sun heard this, smiled quietly, and went to sleep; because that's what suns do when they've spent the whole day strolling around in the sky.
Der Mond übernahm inzwischen die Arbeit als zweitgrößte Glühbirne der Welt und blickte auf eine Welt voller Ideen, Geschichten und Träume.
An etwas zu glauben, ist immer erlaubt. Solange der Glaube uns mit Weisheiten und Geschichten tröstet und den Menschen das Leben leichter macht, ist er richtig und wichtig und niemals verboten.
Meanwhile, the moon took over the job as the second-biggest lightbulb in the world and looked down on a world full of ideas, stories, and dreams.
Believing in something is always allowed. As long as faith comforts us with wisdom and stories and makes life easier for people, it is right, important, and never forbidden.
ARTIKEL 5
[Jeder Mensch hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern.]
Hör mal, sieh mal, sag mal!
Sieh mal, deine Hände. Was die alles können: Etwas tragen, etwas bauen, ein bisschen popeln, sich was in den Mund stopfen, aber nur, wenn es nicht giftig ist und so richtig gut schmeckt!
ARTICLE 5
[Everyone has the right to express their opinion freely.]
Listen, look, and have a say!
Look at your hands. See all the things they can do: Carry something, build something, pick your nose a bit, stuff something in your mouth, but only if it’s not poisonous and tastes really good!
Sieh mal, deine Füße. Die laufen und rennen, suchen Wege und finden Abkürzungen. Sie bringen dich weiter, Tag für Tag und gehen mit dir wohin du willst. Nimm doch jemanden mit!
Look at your feet. They walk and run, search for paths, and find shortcuts. They take you further, day by day, and go with you wherever you want. Why not take someone along?
Sieh deine Augen. Sie wissen, was dir gefällt und was dir nicht gefällt. Wenn du sie schließt, lebst du in deinen Träumen und machst du sie auf, sind die schönsten vielleicht schon wahr geworden.
Look at your eyes. They know what you like and what you don’t. If you close them, you live in your dreams, and when you open them, the most beautiful ones may have already come true.
Hör auf deinen Mund, das weiche Wunderding, er kann sprechen und lachen, schnalzen und singen und alles sagen, was du dir denkst. Immer und überall.
Und niemand darf es dir verbieten: Niemals!
Listen to your mouth, that soft miraculous thing, it can speak and laugh, click and sing, and say everything you think. Always and everywhere.
And no one may forbid it: Never!
Wahnsinn: Wir dürfen unsere Meinung sagen. Ein Leben lang. Und auch, wenn es manchmal schwerfällt, Frieden entsteht, wenn wir andere Meinungen ertragen können.
Die Gedanken sind frei, die Meinung auch. Immer!
Gemeinheiten, um der Gemeinheiten willen, allerdings nicht.
Crazy: We can voice our opinion. For a lifetime. And even though it can be hard sometimes, peace happens when we can tolerate other opinions.
Thoughts are free, and so is opinion. Always!
Meanness for the sake of being mean, however, is not.